Unsere Kampagne
Die Kampagne des Bundesverbandes der Liberalen Hochschulgruppen in Deutschland verfolgt den Ansatz, das Alte neu zu denken. Wir wollen die Universität aber nicht neu erfinden, sondern fordern neue Innovationen aus dem formgebenden Alten heraus. Dafür ist es notwendig, dass wir uns auf die Idee der Universität zurückbesinnen und das humboldtsche Bildungsideal ins 21. Jahrhundert transformieren. Das nennen wir Humboldt Reloaded.
Ziel der Kampagne ist es, auf konkrete, bestehende universitäre und hochschulpolitische Problemkomplexe aufmerksam zu machen und, durch explizite hochschulpolitische Forderungen, Lösungsansätze aufzuzeigen, die nicht nur durch Bildungsinnovation, sondern auch durch Bildungstradition Chancen für die Weiterentwicklung unserer Universitäten im 21. Jahrhundert schaffen.
Unsere Unterstützer
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Christian Lindner | Politiker Bundesvorsitzender der Freien Demokraten
"Versuch und Irrtum, selbstständiges Denken und Pioniergeist machen die Wissenschaft aus. Hochschulen sollten deshalb von Eigenverantwortung und Mündigkeit und nicht von Vorgaben und Verordnungen regiert werden. Wir müssen die Freiheit von Forschung und Lehre stets vor jenen bewahren, die vorschreiben wollen, wer was wie erforscht."
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Wolfgang Kubicki | Politiker Stellv. Bundesvorsitzender der Freien Demokraten
"Hinter Humboldts Bildungsideal stand die feste Überzeugung, dass jeder Mensch einzigartig ist. Er wusste, dass das Akzeptieren der Vielfältigkeit, der Pluralität die Grundbedingung allen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Fortschritts ist. Nur wenn wir offen sind für Anderes und offen bleiben für Neues, können wir uns verbessern. Deshalb muss Bildung Menschen befähigen, das Beste aus ihren Neigungen und Fähigkeiten zu machen."
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Konstantin Kuhle | Jurist Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen
"Humboldt war der erste Bildungspolitiker, der das Individuum in den Mittelpunkt gestellt hat. Wir sollten auch heute an unserer Wertschätzung für unterschiedliche Lebenswege arbeiten. Ob Schule, Studium oder Berufsausbildung - fangen wir an Talente zu fördern und jedem die Chance zu geben, seine Träume zu ermöglichen."
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Johannes A. Dallheimer | Student Vorsitzender des Bundesverbandes Liberaler Hochschulgruppen
"Für uns müssen die Visionen Wilhelms von Humboldt, angepasst an unsere Zeit, ein Leuchtturm unserer Bildungspolitik sein. Interdisziplinarität, Talentförderung und Eigenverantwortung, Humboldt stellt das Individuum in den Mittelpunkt, das er aber gezielt zum Weltbürger erzieht. Die Verengung der Hochschulen auf eine bessere Ausbildung, steht nicht in der Tradition der kontinentaleuropäischen Universitäten, die sich schon immer als Austauschort, Experimentierlabor und Wissenschaftszentrum verstanden haben. Diese Freiheit müssen wir neu denken!"
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Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann | Politikerin Stellv. Bundesvorsitzende der Freien Demokraten
"Freiheit von Lehre und Forschung sind ein Kernstück der Demokratie. In vielen Herrschaftssystemen werden eben deshalb die Freiheit der Lehre und Forschung beseitigt, unabhängige Professoren drangsaliert oder verunglimpft, oder mittels kontrollierter Finanz-Zuschüsse für Universitäten ein „Günstling“-System geschaffen: Zu groß ist die Angst vor den unkontrollierten Gedanken - denn sie könnten das eigene Gedankengebilde hinterfragen und einstürzen lassen. Aber wie sagt die Volksweise (um 1815): „Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei, wie nächtliche Schatten. Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei.“
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Patrick Meinhardt | Politiker Bundesvorstandsmitglied der Freie Demokraten | Vorsitzender, BFA Bildung, Wissenschaft, Forschung & Technologie | Bundesgeschäftsleiter, BVMW
"Humboldt ist dann lebendig, wenn wir alle dafür kämpfen, dass Bildung nicht vom Geldbeutel oder der Herkunft deiner Eltern abhängt, sondern einzig und allein von deinen Fähigkeiten, von deinen Talenten. Chancengerechtigkeit, wie Humboldt sie verstanden hat, will nicht für alle das gleiche, sondern für jeden das beste."
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Prof. Dr. Andreas Pinkwart | HHL Leipzig Graduate School of Management Rektor, HHL Leipzig Graduate School of Management | Wissenschaftsminister a.D., Nordrhein-Westfalen
"Wer die Uni als Elfenbeinturm begreift, hat Humboldt nie verstanden. Unis hingegen, die sich neben Forschung und Lehre auch dem Transfer widmen - und zwar im Sinne einer praxisrelevanten Grundlagenforschung - übertragen den Humboldt'schen Gedanken forschenden Lernens auf die Anforderungen der Wissenschaftsgesellschaft."
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Professor Dr. Stephan A. Jansen | Karlshochschule International University Leiter, Center Philanthropy & Civil Society (PhiCS) | Visiting Researcher, Stanford University | Gründungspräsident, Zeppelin Universität
„Die freie Universität nach den Humboldts? ‚Universitas‘ als das Einhalten einer Einheit von Lehrenden und Lernenden – in Lehre, Forschung, Verwaltung und natürlich der Präsidialarbeit. ‚Diversitas‘ als integrationsfähige Interdisziplinarität der Perspektiven, Methoden und Theorie für undisziplinierte Phänomene und Fragen. ‚Societas‘ als zivilgesellschaftliche Verantwortung aus der grundgesetzlichen Freiheit von Gesellschaft für Gesellschaft zu wirken. Kurz: Die unbedingte Pflege des riskanten Denkens als originäre Erst- und Letztbegründung einer forschen Freiheit der Universität. Die Freiheit liegt in der staatlichen wie marktlichen und zivilgesellschaftlichen Nicht-Bestellbarkeit von Forschung und in der Nicht-Kanonisierung insbesondere von Studieneingangsphasen. Freiheit ist damit vor allem eine Eigenwilligkeit einer resonanten wie relevanten Universität jenseits aller Akkreditierungen, Regulierungen, Rankings und sonstigen Gleichmachereien.“
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Professor Dr. Dirk Baecker | Universität Witten/ Herdecke Dekan, Fakultät für Kulturreflexion - Studium fundamentale
"Humboldt Reloaded, das ist vor allem mehr Mut zur Komplexität. An der Universität Witten/Herdecke bieten wir für allen Studierenden aller Fakultäten ein Studium fundamentale an, das alle Studiengänge als Pflichtanteil begleitet. Hier lernt man, dass es angesichts komplexer Phänomene wie Leben, Gehirn, Bewusstsein und Gesellschaft nur Fundamente gibt, die man selbst legt und testet. Ein guter Weg dahin ist ein interdisziplinäres Studium. Denn dabei lernt man, dass jede Disziplin freischwebend in die Wirklichkeit gebaut ist. Die freien Künste sind das dritte Element im Spiel. Von Künstlern können wir lernen, mit unserem Intellekt, unseren Wahrnehmungen und unseren Gefühlen zu spielen und Erfahrungen zu machen, die die Irritation nicht ausblenden, sondern einblenden."
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Thomas Sattelberger | Politiker & Manager Bundestagskandidat, Bundestagswahlkreis 219 (München-Süd) | Ex-Dax-Vorstand
"Hochschulen müssen wieder Stätten breiter interdisziplinärer Bildung und geistiger Auseinandersetzung werden. Ausbildung im Fächersilo und reine Wiederkäu-Anstalt von Wissen ist unzureichend sowohl Humboldts Bildungsideal als auch den Herausforderungen der Zukunft gegenüber. Gerade Wirtschaft und öffentliche Verwaltung brauchen einen Schub an Schwung, Kreativitaet, Talentvielfalt und Innovationsideen: also gelebte Freiheit von Forschung und Lehre.Als langjähriger Vorsitzender des hochschulpolitischen Arbeitskreises Bundesarbeitgeberverband/Hochschulrektorenkonferenz und als Mitglied des Akkreditierungsrates weiß ich um die Notwendigkeit der inneren Reform."
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Dr. Wolfgang Heubisch | Politiker Wissenschaftsminister a.D., Bayern
"Die Dynamik in dieser Welt nimmt mehr und mehr zu, mit oftmals negativen Folgen. Die militärischen Auseinandersetzungen, die massive Verletzung der Menschenrechte, die Einschränkungen der Meinungs- und Pressefreiheit sind Beispiele. Es droht ein Verlust an Orientierung – gerade auch im Bildungs- und hier im Besonderen im Hochschulbereich. Die sich permanent verändernden Rahmenbedingungen und Anforderungen hin zu mehr Spezialistentum und einem verschultem „Unterrichtsstudium“, bergen die große Gefahr, dass die immer jünger werdenden Studierenden zu „Fachidioten“ degenerieren. Ein Innehalten oder Verweilen wird es nicht geben, dazu bietet das Bachelor- und Mastersystem zu wenige Möglichkeiten. Aber eine Rückbesinnung auf die Ursprünge und Grundlagen des Humboldt’schen Bildungsideals, also ein Humboldt Reloaded, ist dringend notwendig und müssen wir anpacken. Deshalb werden die Hochschulen (Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften) ein Studium Generale vor dem eigentlichen Spezialstudium anbieten müssen. Hier wird die Basis gelegt um auf die vielfältigen Herausforderungen und Fragen adäquate gesellschaftliche Antworten geben zu können. Die ethischen Fragestellungen werden weiter zunehmen, die Antworten hierauf können nur breit ausgebildete junge Leute geben. Kooperationen mit ausländischen Hochschulen, mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen und mit Unternehmen werden weiter zunehmen, nicht jedoch um den Preis von Einheit und Freiheit von Forschung und Lehre. Es gehört mit zur vornehmsten Aufgabe von Politikern der Bildung und dem wissenschaftlichen Studium absolute Priorität einzuräumen. Nur breite und umfassende Bildung auf den Grundlagen des Humboldtschen Bildungsideals wird den geistigen und materiellen Wohlstand eines Volkes sichern."
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Said D. Werner | Student Kampagnenentwicklung, Humboldt Reloaded | Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen
"Das global-digitale Zeitalter transformiert unsere Umwelt rapider, als wir es aus dem Krähennest systematisieren und theoretisieren können. Um die Herausforderungen dieser Entwicklung gestaltend zu meistern, dürfen wir uns nicht abschotten. Das gilt auch für die Disziplinen der Wissenschaft, denn gesellschaftliche Probleme bleiben undiszipliniert. Unsere Universitäten müssen das auch sein. Vom ‘Antrag auf Errichtung der Universität Berlin’ bis zum polyhistorischen Studium generale: Das ist interdisziplinäre Disziplin - das ist Humboldt Reloaded!"
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Dr. Burkhard Luber | Kiron Higher Education Institute Dozent für internationale Politik Mitglied der Redaktionsleitung, Das Milieu Werbemittel und Leitfäden
"Die Kampagne ‚Humboldt Reloaded‘ des Bundesverbandes Liberaler Hochschulgruppen hat meine uneingeschränkte Sympathie. In einer Zeit, in der das Hochschulwesen institutionell und inhaltlich sowohl von post-moderner Konturlosigkeit als auch neo-nationalistischem Gedankengut bedroht wird, ist eine Rückbesinnung auf die eindrucksvollen, zeitlosen Hochschulideen von Humboldt von höchster Aktualität und Notwendigkeit. Als Dozent an der Kiron-Universität Berlin wünsche ich daher dieser Kampagne viel Erfolg und weite Verbreitung."
Unsere Forderungen
Absolute Freiheit in Forschung & Lehre ist der erste Schritt zu barrierefreiem Denken, das wusste schon Wilhelm von Humboldt. Lassen wir also zu, dass die Universität zu einem grenzenlosen Ort wird, an dem nicht die Risiken, sondern die Chancen den Maßstab des Handelns setzen. Wir fordern die Abschaffung der generellen Zivilklausel, eine verantwortungsvolle Forschungsfreiheit und die autonome Hochschule.
Forschung und Lehre gehören für uns zwingend zusammen: In Stanford hat ein deutscher Präsident Erstsemestern den Zugang zur Forschung geöffnet. Wann fangen wir in Deutschland damit an? Wir fordern eine ganzheitliche Hochschulbildung, die enge Kooperation von Labor und Lehrstuhl und Eliteunis für alle.
Es ist die Aufgabe der Universität, dass Denken in alle Richtungen zu ermöglichen.
Genau wie Wilhelm von Humboldt fordern wir daher mehr Interdisziplinarität in der Universität und die Einführung des „Studium Generale“, um eine breite Allgemeinbildung zu ermöglichen.
Heute, über 200 Jahre später, ist es Zeit, diese Forderung weiterzudenken. Bringen wir Studierende in die Hochschulleitungen! Wir fordern eine studentische Vizepräsidentschaft an jeder Hochschule - für echte Mitbestimmung.